Geschichte des Chicorée

Chicorée ist ein vergleichsweise „junges Gemüse“. Früher wurde aus den Wurzeln ein Kaffeesurrogat gebrannt, der Bohnenkaffeeersatz für die „armen Leute“. Um 1845 entdeckte der Chefgärtner Brèzier des Brüsseler Botanischen Gartens in einem dunklen Hauskeller zufällig Zichorienwurzeln, die im Dunkeln nochmals zu treiben begonnen hatten. Diese Triebe erwiesen sich als außerordentlich schmackhaft.
 
1873 wurde Witloof (flämisch: Weißlaub) zum ersten Mal auf einer Messe vorgestellt und stieß bei den Besuchern aus Frankreich, Belgien und Holland sofort auf großes Interesse. Durch viele Jahrzehnte Züchtung entstand der uns heute bekannte Chicorée. Vor allem in den letzten 20 Jahren wurde nun an Geschmack und Form experimentiert und als Ergebnis ein besonderes delikates – gesundes Gemüse gezüchtet.
 
Einer anderen Version nach soll diese Art des Treibens auf eine zufällige Beobachtung Eines belgischen Bauern zurückgehen. Dieser hatte 1870 Zichorienwurzeln infolge ungewöhnlich hoher Ernte im Gewächshaus eingeschlagen und entdeckte während des Winters die inzwischen gewachsenen kräftigen Sprossen.
 
Eine weitere Version soll sich im Jahr 1830 bei der Gründung des Königreichs Belgien zugetragen haben. Um die Wurzeln, die zum Brennen des Kaffeeersatzes gebraucht wurden, selbst behalten zu können, haben die Bauern diese Wurzeln in Erde eingeschlagen um sie zu verstecken. Zufällig wurden dann die weißen Sprossen entdeckt (Weißes Laub auf niederländisch: wit loof oder Witloof)